Let´s do it…

M,anchmal muss man Wege im Leben  gegangen sein, um zu verstehen wo man steht. Als ich 2021 Natürlich!Stillberatung gegründet habe, war ich noch der festen Überzeugung, dass alles im Leben einen Sinn ergibt, sowohl positive als auch negative Erlebnisse. Ich habe jahrelang in der Annahme gelebt, wenn ich mich nur genug anstrenge, dann kann ich alles schaffen. Wenn ich meine Gedanken auf das Positive im Leben richte, dann wird das schon. Frei nach dem Motto-Jeder ist seines Glückes Schmied! Dass es die Aufgabe einer Frau sei, Kinder zu bekommen, diese selbstverständlich zu Stillen, zu tragen, im Familienbett schlafen zu lassen, mit viel Einsatz und umstrukturieren von Prioriäten würde das schon gehen. Das ideale Bild einer fürsorglichen Mutter, die sich aufopfert, zum Wohle der Kinder.  Das dieses Denken hoch toxisisch ist, durfte ich einige Monate später selber erleben. Nach meiner Fehlgeburt im September 2020, durften wir im März 2021 erneut einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten. Diesmal sollte alles gut gehen, aber wie sagte Heraklit einst- Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Die Schwangerschaft, Hausgeburt und die Zeit nach der Geburt verliefen alles andere wie geplant. Seit dieser Zeit dürfen mein Partner und ich selber miterleben wie wenig für Frauengesundheit getan wird, wie weit zurück die Forschung ist und wie viele Glaubenssätze es zum Thema Frau und Mutter gibt. Was eine Frau zutun, was sie zulassen hat und wie das Idealbild einer guten Mutter ausschaut. Nach einer längeren Regenerationsphase, habe ich schnell festgestellt, dass der Firmenname NATÜRLICH! Stillberatung ein Bild nach Außen suggeriert, mit dem ich nicht mehr konform gehen kann und möchte. Das eben nicht jeder seines Glückes Schmied ist, dass viel von Ressourcen und noch mehr von Privilegien abhängig ist.

Fraumama ist mein Statement an die Welt dort draußen, dass jede Person es verdient hat, gesehen und gehört zu werden, fernab von Geschlechterrollen, Religion, Nationalität oder Hautfarbe. Das niemand sich verbiegen muss um Hilfe zu bekommen, das Inklusion kein Fremdwort mehr sein sollte.  So let´s do it…